Ungefähr 200 Arten gehören der Gattung Drosera (Sonnetau) an. Die vielen verschiedenen Arten, die alle ihre Beute mittels
Klebetröpfchen (aktive Falle) fangen, lassen sich grob in ein paar Untergruppen einteilen:
Knollendrosera (überdauern die trockene Jahreszeit als Knolle), Zwergdrosera (bleiben relativ klein und pflanzen
sich hauptsächlich vegetativ mittels Brutschuppen fort), Petiolarisdrosera (tropische Arten, die sich vor Austrocknung mittels verschiedener Strategien schützen),
tropische und subtropische Drosera (Queenslanddrosera, etc.), temperierte Drosera (überdauern die ungünstige Jahreszeit in Hibernakeln etc.).
Insgesamt ist diese Gattung eine der vielfältigsten unter Karnivoren. Hier nun einige Arten im Detail:
Queenslanddrosera - Subtropische Drosera - Zwergdrosera
Licht: schattig
Luftfeuchtigkeit: >80 %
Temperatur: ganzjährig 20-30 °C
Substrat: Torf-Sand-Gemisch
Wasser: Anstau
Vermehrung: Blattstecklinge, Kindel
Drosera prolifera
Eigene Erfahrungen:
Drosera prolifera ist eine meiner Lieblingsdrosera. Sie gehört zu den vier "Queenslanddrosera" und hat eine sehr kleine, aber
dennoch schöne pinkfarbene Blüte.
Zuerst kultivierte ich sie auf der Südseite, doch immer wenn die Sonne sie erreichte,
verschwanden die Klebetröpfchen. Also stellte ich sie ans Nordfenster. Dort fühlte sie sich sichtlich wohl
und hatte manchmal sogar bis zu zehn Blätter mit intakten Tröpfchen.
Sie blüht übrigens immer im Sommer und produziert an allen Blütenstielen, die übrigens entgegengesetzt zur Sonne kriechend auf dem Boden
oder halb in der Luft wachsen, viele Kindel (kleine Pflanzen).
Schwierigkeitsgrad:
Drosera schizandra
Eigene Erfahrungen:
Diese Pflanze mag zwar wie eine Art grüner Salat aussehen, doch da ich Queenslanddrosera allgemein mag, kam ich auch an Drosera
schizandra nicht vorbei. Diese Pflanze gieße ich übrigens überhaupt nicht, da sie in einer Pfütze aus Kondenswasser,
welches die Terrarienwand herunterläuft, steht. Ich kann auch nicht wirklich bestätigen, dass sie extrem schwierig ist.
Sie wächst nur ein wenig langsamer als Drosera prolifera und ist manchmal etwas anfällig für Pilzinfektionen, weshalb man als Substrat lieber etwas luftiges wie Sphagnum verwenden sollte.
Leider ist diese Art auch relativ blühfaul.
Schwierigkeitsgrad:
Licht: hell
Luftfeuchtigkeit: >60 %
Temperatur: ganzjährig 20-25 °C, oder im Winter kühler bei 10-15 °C
Substrat: Torf-Sand-Perlite-Gemisch
Wasser: Anstau
Vermehrung: Samen, Wurzelstecklinge, Blattstecklinge
Drosera binata
Eigene Erfahrungen:
Drosera binata war eine meiner ersten Pflanzen. Aus Unerfahrenheit habe ich sie auf die Nordseite gestellt, ohne
zu wissen, dass diese Art viel Licht benötigt. Ein paar Mal habe ich auch vergessen sie zu gießen.
Beim ersten Umtopfen stellte ich fest, dass diese extrem durstige Pflanze fast nur aus Wurzeln besteht. Ich frage mich heute wirklich,
wie sie das nur die ganzen Jahre auf der Fensterbank überleben konnte.
Seltsamerweise blühte sie sogar regelmäßig. Außerdem kann ich noch bestätigen, dass
sie ein prima Insektenfänger ist. Sie fängt Schnaken, Fliegen, Schmetterlinge, Spinnen etc.
Seit einigen Jahren kultiviere ich eine relativ winterharte Form dieser Art erfolgreich im Moorbeet.
Schwierigkeitsgrad:
Drosera capensis
Eigene Erfahrungen:
Diese Pflanze ist sehr gut für Anfänger geeignet. Sie lässt sich gut über Samen vermehren und wächst
nahezu wie Unkraut. Dabei ist es ausreichend, wenn man die Pflanze an ein helles Fenster stellt und sie immer so mit Regenwasser gießt, dass der
Topf leicht im Anstau steht.
Schwierigkeitsgrad:
Drosera hamiltonii
Eigene Erfahrungen:
Am Anfang entpuppte sich diese Art als etwas zickig: Von einem Tag auf den anderen verschwanden alle
Klebetröpfchen, doch dann tauchen sie wieder auf. Irgendwann glaubte ich auch einfach nicht mehr daran jemals die wunderschöne
pinkfarbene Blüte zu Gesicht zu bekommen. An Samen ist bei dieser Art aber sowieso nicht zu denken, da sie zu allem
Überfluss auch noch selbststeril ist (man benötigt zwei genetisch unterschiedliche Pflanzen).
Aber dann kam ich der Blüte wieder ein Stückchen näher. Angeblich sollte ein größerer bzw. tieferer Topf zum Erfolg führen. Da bei
meiner Pflanze die Wurzeln schon unten aus dem Topf wuchsen, stellte ich den Topf in einen weiteren Topf, wodurch die Topftiefe insgesamt
ca. 13 cm betrug.
Mein Plan ging auf und sie blühte endlich. Nur leider weiß ich nicht ob der kalte Winter (ca. 10 °C) oder der tiefe Topf dafür
verantwortlich war. Seitdem haben meine Pflanzen auch nie wieder geblüht.
Schwierigkeitsgrad:
Licht: hell
Luftfeuchtigkeit: >60 %
Temperatur: Sommer: 20-30 °C, im Winter kühler
Substrat: Torf-Sand-Gemisch
Wasser: Anstau, im Sommer trockener
Vermehrung: Brutschuppen, (Samen)
Drosera pulchella
Eigene Erfahrungen:
Im Jahr 2006 habe ich ein paar Pflanzen erhalten, doch Trauermücken haben den empfindlichen
Wurzeln, und somit der Pflanze, ein sehr schnelles Ende bereitet. Ich konnte zwar rechtzeitig ein paar Samen ernten, doch
leider blieb der erhoffte Keimerfolg aus.
Etwa Ende 2007 habe ich dann wieder Brutschuppen erhalten. Am Anfang wuchsen sie recht gut, doch bei einer Aufräumaktion habe ich alle
meine Zwergdrosera versehentlich auf dem Balkon stehen gelassen. In der Nacht war es sehr kalt und viele Pflanzen gingen dadurch ein.
Auch ein paar D. pulchella haben es nicht überlebt und die restlichen sahen auch etwas angeschlagen aus. Doch ein paar
Wochen später haben sie es doch noch zur Blüte geschafft!
In den darauf folgenden Jahren lief das Ganze aber wesentlich unkomplizierter ab.
Schwierigkeitsgrad: